Erfolgsgeschichten der Hunde aus Rumänien

Seit Gründung des Vereins im Herbst 2019 kümmern wir uns um rumänische Hunde. Wir haben seit unserem Bestehen bereits weit über 100 Hunde aus Rumänien gerettet und in ein neues Zuhause vermittelt. Hunde, die ohne uns vermutlich nur ein kurzes Leben voller Entbehrungen, Hunger und Qualen gelebt hätten.

Stattdessen werden sie nun geliebt und leben in Sicherheit in einem warmen Zuhause. Die Straßenhunde haben endlich ein weiches Körbchen statt des harten Shelter-Bodens, bekommen tägliche Mahlzeiten und werden bei Bedarf medizinisch betreut.

Hier nun einige Geschichten der geretteten Hunde:

Unser „Zombie“ Pepe

Am 4. Oktober 2021 ist es zwei Jahre her, dass Pepe überraschend in unser Leben getreten ist.
 
Meine Tochter Laura und ich wollten der Hündin Maja eine Pflegestelle anbieten. Sie war ca. 25 cm hoch und 6 Kg schwer. Leider war Maja krank, so dass sie nicht ausreisen durfte. Meine Patenhündin hatte die Tollwutimpfung nicht, also suchte man nach Ersatz.
 
Pepes Foto sah ich auf der Vereinsseite. Da wir alle der Meinung waren, dass er auch ein kleiner Hund ist, durfte Pepe kommen. Sogar während der Fahrt machten wir Witze über mein „Chanelchen“. Und dann kam er: statt 6 oder 7 KG wog er fast 16 Kg. Klein war er mit seinen 30 cm allerdings schon.
 
Ihr hättet meinen Gesichtsausdruck sehen müssen, als der Fahrer mir Pepe übergab. Die kleine „Handtasche“ entpuppte sich als Sporttasche mit Gewichten.

Pepe kommt an

Im Garten angekommen, begoss Pepe erst einmal die Lieblingspflanze meines Mannes. Atilla und Lino, meine Hunde aus Portugal, hatten allerdings nichts dagegen, dass Besuch da war.
 
Ganz ehrlich, am Anfang hatten wir Angst vor Pepe: wenn ihm etwas nicht passte, stellten sich seine Nackenhaare auf und er knurrte, dass ich dachte, wir hätten einen Pitbullmischling bekommen. Wenn er meine Hand oder Arm in den Mund nahm, gab er Geräusche von sich wie ein Zombie. 
 
Pepe hatte auch gesundheitliche Probleme, aber mit Hilfe des Tierarztes bekamen wir fast alles im Griff. Nur seine falsch zusammengewachsene Rippe und das krumme linke Beinchen sowie die Stelle an seinem Kopf, die nach zwei Jahren noch immer schmerzt, wenn man sie aus Versehen anfasst, können wir leider nicht ändern.
 
Ich habe wirklich versucht, Pepe zu vermitteln: zu Kindern konnte er nicht, Treppen steigen auch nicht und mit anderen Hunden spielte er nicht. Jedes Mal fiel mir etwas ein, warum Pepe nicht zu den Interessenten passte. In dieser Zeit schlich sich unser Zombie in mein Herz und ich konnte es mir nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu sein. Pepe schläft noch heute im „Gräble“ zwischen meiner Tochter und Schwiegersohn (der übrigens drei Tage vor Pepe bei uns ankam und Jose [also Pepe] heißt).
 
Unser Pepe hat Angst vor Gewitter und Feuerwerk und hat dafür seinen eigenen „Bunker“, in den er sich in solchen Situationen zurückzieht. Manchmal verwandelt er sich noch zum Zombie und manchmal will er mir noch in die Ferse zwicken, aber ganz oft liegt er bei mir und lässt sich genüsslich streicheln. Außerdem schnarcht er, aber es ist nicht schlimm.
 
Obwohl er klein ist, ist ihm keine Pfütze zu tief und er ist wie ein Kleinkind nach dem Regen. Pepe ist der einzige Hund bei uns, der die Katzen akzeptiert. Pepe ist unser Familienmitglied mit Ecken und Kanten und das ist gut so, er passt zu uns. Bei uns kann er alt und grau werden und hoffentlich bleibt er noch ganz viele Jahre an unserer Seite!!
 
Veronica, Frauchen von Atilla, Lino und Pepe

Pinkie - auf der Straße geboren

Unsere lebensfrohe Pinkie wurde im September 2019 von Catalina zusammen mit der Mama und 6 Geschwistern unter einer Straßenunterführung aufgefunden. Die Augen waren zu, sie waren gerade erst geboren. Leider haben nur 3 Mädchen den hartnäckigen Parvovirus überlebt.

Nun durften sie ihre ersten Schritte ins Leben wohlbehütet unter Catalinas Augen gehen – gemeinsam mit anderen Fund-Hunden in der Wohnung der Familie in Rumänien. Nach kurzer Zeit suchten die 3 Mädchen und ihre Mutter ein Zuhause und wurden von unserem Verein gepostet. Alle vier sind heute in Deutschland.

Wir haben mit Pinkie unseren Seelenhund erhalten. Schon beim ersten Blick auf ihr Foto waren wir verliebt. Schlappöhrchen, ein Fell zum Reinkuscheln, lieb – aber auch keck. Im Januar 2020 durften wir sie abholen und so warteten wir spätabends in der Kälte auf sie. In den Norden kommen die Transporter spät.

Pinkie brachte Häufchen, Schmutz und vollgepinkelte Teppiche mit sich, aber auch nasse Küsse, große liebende Hundeaugen, ein weiches Fell, Kuschelstunden und eine unbändige Neugier aufs Leben! Sie ist ein vergnügtes und oft albernes Hundemädchen. Aber auch ein wenig ängstlich mit Fremden und auf der Hut.

Das Leben hat sich mit ihr verändert: Hundeschule, Gassi gehen auch im Regen und Gassibeutel in jeder Gesäßtasche. Suchspiele, Morosche Möhrensuppe, häufiges Saugen, Abdecken der Sitzgelegenheiten, abgenagte Tapeten und zerfressene Schuhe. Aber ohne den treuen Hundeblick, ein feuchtes Näschen im Gesicht und dem aufmunternden „steht auf, ich hab Hunger“-Quietschen möchten wir keinen Tag mehr beginnen.

Kamila und Edith - ein Dreamteam

Straßenprinzessin Kamila kam im Frühjahr 2021 in den Pfälzer Wald zu ihrem neuen Frauchen. Wie viele ehemalige Straßenhunde brauchte sie ihre Zeit, um anzukommen. Viel neues musste gelernt werden: Pipi machen nur draußen – und gern Bescheid sagen, wenn es „eng wird“. Die Dinge auf dem Tisch gehören nicht alle dem Hund, auch wenn sie spannend riechen und man gut an sie herankommt.

Und auch mit der hübschen Junghündin musste geübt werden, wie man ruhig an der Leine geht und dass ein Hund auch mal allein bleiben muss…. Nicht in jeder Arztpraxis oder im Supermarkt sind süße Hunde schließlich gern gesehene Gäste.

Inzwischen ist Kamila gut angekommen, hat eine erste Hundeliebe (einen kleinen italienischen Terriermischling) und die ersten Agility-Einheiten absolviert. Ihr Frauchen freut sich auf mehr.

Kamila ist verschmust und ein Kasper. Und wird unendlich geliebt und umsorgt.

Hast Du einen unserer Schützlinge adoptiert und Lust, eure Geschichte zu erzählen? Dann schicke gern einige Fotos und eure Story an info@letztehoffnung.org.

Erfahre hier mehr darüber, wie Du mit einer kleinen Spende den Hunden in Rumänien helfen kannst!

Letzte Hoffnung e.V.

info@letztehoffnung.org

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